Sonntag, 26. Januar 2014

Knusper, knusper, knäuschen am überwachten Häuschen

„Na“, necke ich Ratz, als ich ihn vor dem nachweihnachtlich preisreduziert verkauften Schokoladen-Hexenhäuschen sitzen sehe, „traust dich wohl nicht abzubeißen? Befürchtest, die garstige Hexe kommt heraus, sperrt dich ein und mästet dich, bis du recht fett geworden bist, um dich dann zu braten und zu fressen?“


„Pah“, antwortet er barsch, „erstens glaube ich nicht an Märchen, zweitens bin ich nicht Hänsel und der Hexe längst zu alt, drittens fehlt dem Häuschen eine Seite vom Dach, so dass ich oben hineinschauen und sehen kann, dass die Hexe nicht zu Hause ist.“ „Tja“, sage ich, „das hast du den drei kleinen Ratten, die das Dach heruntergerissen, sowie Rabatz und mir, die es gegessen haben, zu verdanken. Nun können wir das Hexenhäuschen total überwachen, obwohl die Alte nicht einmal Computer oder gar Internetzugang hat.“ „Hat sie nicht?“, fragt er zerstreut. „Nö“, erwidere ich. „Guck doch rein und überzeuge dich. Wie sollte sie auch?!“ Ratz wirft einen erneuten Blick ins Hexenhäuschen und beginnt kurz darauf zu knuspern.

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