Mittwoch, 17. Dezember 2014

Apfelmahlzeit im Altenteil

Umgestülpte Pappkartons mit seitlichen Öffnungen in oben offener und unten mit Zeitung ausgelegter Gemüsekiste, ebenerdig und keine Stufen, gehbehindertengerecht.


Da Ratz nun in dieses Alteinteil gezogen ist, erkundige ich mich, wie er da so liegt, ob es ihm - zumindest den Umständen entsprechend - gut geht und er schaut mich sehnsuchtsvoll an. Also nehme ich ihn auf den Arm. Daraufhin zappelt und zerrt er auf eine Art und Weise an mir herum, dass ich zu der Annahme gelange, er möchte nach unten, und setze ihn vor meinen Füßen ab. Augenblicklich beginnt er, am Käfig der anderen vorbei in Richtung Küche über den Fußboden zu robben: Die Hinterbeine kann er nicht mehr benutzen, die Teppichschlingen bieten den Krallen seiner Vorderpfötchen Halt. In der Küche setzt er sich erschöpft vor den Korb mit den Äpfeln und wartet geduldig. Früher wäre er hineingeklettert; das schafft er nicht mehr. "Hey, Ratz", frage ich, "du möchtest Apfel?" Er fiept. Ich bringe einen Apfel ins Altenteil.


Er robbt hinter mir her, nimmt vor seinem neuen Zuhause Platz und schaut mich erwartungsvoll an. Was bleibt mir anderes übrig, als ihn in die Kiste zum Apfel zu heben? Es folgen erst Gepolter - verursacht durch einen in der Kiste hin und her rollenden Apfel - und dann, nachdem der erste Biss gelungen ist, genüssliches Schmatzen.

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